Pflegezusatzversicherung
Finde eine günstige Pflegezusatzversicherung – Sinnvoll die Pflegelücke schließen.
In einer Welt, die immer mehr Flexibilität und Sicherheit verlangt, ist es entscheidend, sich frühzeitig um die eigene Pflege im Alter zu kümmern. Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt oft nur die grundlegendsten Bedürfnisse ab, lässt aber die realen Kosten einer umfassenden Pflege außer Acht. An dieser Stelle bietet eine private Pflegezusatzversicherung eine wertvolle Absicherung. Sie garantiert Dir die Freiheit, über die Art und den Ort Deiner Pflege selbst zu entscheiden, falls Du pflegebedürftig werden solltest.
Egal ob Du Dich für die ambulante Pflege zu Hause oder für ein Pflegeheim entscheidest, eine Pflegezusatzversicherung sorgt für finanzielle Sicherheit und erhält Deine Selbstbestimmung. Bei der Auswahl der passenden Versicherung solltest Du die verschiedenen verfügbaren Optionen, wie Pflegetagegeldversicherungen oder zusätzliche Pflegeversicherungen, genau prüfen. Der Vergleich verschiedener Tarife, auch von Testsiegern und Angeboten ohne Gesundheitsprüfung, hilft Dir, eine günstige und zugleich passende Pflegezusatzversicherung zu finden, die Deinen Bedürfnissen und Erwartungen gerecht wird.
Das Wichtigste zur Pflegezusatzversicherung in Kürze
Für Menschen bis etwa 50 Jahre ist es essentiell, über die finanzielle Absicherung im Alter nachzudenken. Während dieser Lebensphase können Ereignisse wie Kinder, Karriereänderungen oder persönliche Veränderungen wie Heirat oder Scheidung Einfluss auf Deine finanzielle Planung haben.
- Vergleich lohnt sich: Die Preisunterschiede bei Pflegezusatzversicherungen sind beträchtlich. Ein gründlicher Vergleich der verschiedenen Angebote kann Dir helfen, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.
- Langfristige Verträge und Beitragsanpassungen: Beachte, dass Pflegezusatzversicherungen oft lebenslange Verträge sind, bei denen die Beiträge im Laufe der Zeit steigen können.
- Staatliche Förderungen und ihre Grenzen: Staatlich geförderte Pflegezusatzversicherungen wie der „Pflege-Bahr“ bieten zwar den Vorteil, dass keine Ablehnung aufgrund von Vorerkrankungen erfolgt, bieten aber oft weniger vorteilhafte Konditionen. Die monatliche Förderung von 5 Euro mag attraktiv erscheinen, reicht aber meist nicht aus, um einen signifikanten Unterschied zu machen.
- Die gesetzliche Pflegeversicherung und ihre Grenzen: Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nicht alle Pflegekosten ab. Eine private Vorsorge, wie eine Pflegezusatzversicherung, kann hier eine wichtige Rolle spielen.
- Modelle der Pflegezusatzversicherung: Pflegetagegeld-Versicherung, Pflegekosten-Versicherung und Pflege-Rentenversicherung. Jedes Modell hat spezifische Vorteile und sollte basierend auf Deinen individuellen Bedürfnissen ausgewählt werden.
Die Vorteile einer Pflegezusatzversicherung
- Mehr Autonomie und Mobilität bei Pflegebedürftigkeit
- Möglichkeit, so lange wie möglich im eigenen Zuhause zu leben
- Reduzierung der finanziellen Belastung für Dich und Deine Familie
- Sofortiger Versicherungsschutz ohne Wartezeit bei vielen Pflegetagegeld- und Pflegezuschussversicherungen
Ist eine Pflegeversicherung sinnvoll?
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Was ist eine Pflegezusatzversicherung
Eine Pflegezusatzversicherung erweitert Deinen Schutz bei Pflegebedürftigkeit. Sie deckt Kosten ab, die über die Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung hinausgehen. Diese private Zusatzversicherung bietet Dir ein vertraglich vereinbartes Pflegetagegeld und weitere essenzielle Unterstützungsleistungen. Ein Kernmerkmal ist die monatliche Rente, basierend auf einem Tagessatz. Zum Beispiel entspricht ein Tarif mit 50 Euro Tagessatz einer vollen monatlichen Rente von 1.500 Euro.
Individuelle Leistungen je nach Pflegegrad und verschiedene Versicherungsarten
Die Pflegezusatzversicherung, die als wichtige Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung dient, zielt darauf ab, finanzielle Lücken im Pflegefall zu schließen und individuell angepasste Leistungen je nach Pflegegrad anzubieten. Es gibt unterschiedliche Formen der Pflegezusatzversicherungen, wie die Pflegetagegeldversicherung und die Pflegekostenversicherung. Die Leistungen und Kosten hängen vom gewählten Versicherungsunternehmen und der Art der Pflegezusatzversicherung ab. Diese Versicherungsformen sind besonders für Berufstätige, Selbstständige und Senioren relevant, um sich zusätzlich abzusichern und eine qualitativ hochwertige Pflege sicherzustellen.
Die Höhe der Leistungen passt sich Deinem Pflegegrad an. Je höher der Pflegegrad, desto höher die Unterstützung. Bei einigen Tarifen wird bereits bei niedrigeren Pflegegraden die Maximalleistung ausgezahlt. Zudem variieren die Leistungen je nach Art der Pflege – ambulante Pflege wird oft anders abgerechnet als stationäre Pflege.
Warum ist eine Pflegezusatzversicherung wichtig?
Pflegeleistungen können erhebliche Kosten verursachen, die oft über das hinausgehen, was die gesetzliche Pflegeversicherung abdeckt. Diese übernimmt nur einen Teil der entstehenden Ausgaben, vor allem bei intensiverer Betreuung oder einem Aufenthalt im Pflegeheim. Hierbei kann die Pflegezusatzversicherung eine entscheidende Rolle spielen, indem sie die finanzielle Lücke schließt, die die gesetzliche Versicherung offen lässt.
Schutz vor finanziellen Belastungen
Die Pflegezusatzversicherung ist ein wichtiger Baustein zur Absicherung Deiner finanziellen Zukunft. Sie verhindert, dass Du im Pflegefall auf Dein Erspartes zurückgreifen musst, um die Differenz zwischen der Leistung der gesetzlichen Pflegeversicherung und den tatsächlichen Pflegekosten zu decken.
Private Vorsorge für eine bessere Pflege
Mit einer Pflegezusatzversicherung sicherst Du Dir individuell angepasste Leistungen, die sich nach Deinem Pflegegrad richten. Sie ermöglicht es Dir, auch bei einer finanziellen Mehrbelastung, die Deine Rente übersteigt, eine qualitativ hochwertige Pflege zu erhalten. Kurz gesagt, sie dient als private Vorsorgemaßnahme, um Dich vor der drohenden Finanzierungslücke im Pflegefall zu schützen und sicherzustellen, dass Du im Bedarfsfall bestmöglich versorgt wirst.
Gesetzliche Pflegeleistungen
Oft unzureichend für die Deckung der Kosten
Die entstehenden Kosten bei Pflegebedürftigkeit können erheblich sein, und ein entscheidender Faktor hierbei ist, dass die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung oft nicht ausreichen, um diese vollständig abzudecken. Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Pflegekosten, und die Höhe der Unterstützung wird durch die Einstufung in einen der fünf Pflegegrade bestimmt, die je nach Grad der Einschränkung der Selbstständigkeit und Fähigkeiten festgelegt werden.
Die folgende Tabelle veranschaulicht die Höhe der gesetzlichen Leistungen aus der Pflegekasse ab 2017, die je nach Pflegegrad und Pflegesituation festgelegte monatliche Summen auszahlen:
Gesetzliche Leistungen ab 2017, je Pflegegrad, monatlich. Stand: 01.2024. | |||||
---|---|---|---|---|---|
Pflegegrad (PG) | PG 1 | PG 2 | PG 3 | PG 4 | PG 5 |
Geldleistung ambulant | ✗ | 316€ | 545€ | 728€ | 901€ |
Sachleistung ambulant | ✗ | 689€ | 1.298€ | 1.612€ | 1.995€ |
Entlastungsbetrag ambulant (zweckgebunden) | 125€ | 125€ | 125€ | 125€ | 125€ |
Leistungsbetrag stationär | 125€ | 770€ | 1.262€ | 1.775€ | 2.005€ |
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit. |
Die Herausforderung bei den Leistungen der Gesetzlichen Pflegeversicherung
Ein wesentliches Problem bei den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung besteht darin, dass sie oft nur einen Teil der tatsächlichen Pflegekosten abdecken. Sollten die Pflegekosten höher ausfallen, stehen Pflegebedürftige vor der Herausforderung, die Differenz selbst zu finanzieren. Erst wenn Rente und eventuelles Vermögen nicht ausreichen, um diese Kosten zu decken, tritt das Sozialamt unterstützend ein. In solchen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass das Sozialamt den Ehepartner oder die Kinder, sofern sie über ein entsprechend hohes Einkommen oder Vermögen verfügen, zur Rückzahlung heranzieht.
Die Notwendigkeit einer Pflegezusatzversicherung bei hohen Pflegekosten
Die durchschnittlichen Kosten je Pflegegrad zeigen eine signifikante Diskrepanz zwischen den gesetzlichen Leistungen und den tatsächlichen Pflegekosten auf. Dies verdeutlicht, wie herausfordernd es sein kann, diese Kosten ohne eine Pflegezusatzversicherung zu bewältigen.
Monatliche Kosten je Pflegegrad | Ambulante Pflege¹ | Stationäre Pflege gesamt¹ ² |
---|---|---|
Pflegegrad 1 | ✗³ | ✗³ |
Pflegegrad 2 | 1.350€⁴ | 2.220€⁴ |
Pflegegrad 3 | 2.300€⁴ | 2.712€⁴ |
Pflegegrad 4 | 3.050€⁴ | 3.225€⁴ |
Pflegegrad 5 | 3.600€⁴ | 3.455€⁴ |
Quellen: BKK, Statistisches Bundesamt, Pflegestatistik 2013, Ländervergleich Pflegeheime 04/2016, www.pflegedatenbank.com 04/2014 ¹ Mittelwerte – Kosten variieren je nach Bundesland. ² Gesamtheimentgelt. ³ Statistische Werte noch nicht vorhanden. ⁴ Zusätzlich kann man monatlich rund 500€ für den täglichen Bedarf einrechnen. |
Worauf bei der Wahl einer Pflegezusatzversicherung achten?
Die Auswahl der passenden Pflegezusatzversicherung erfordert eine genaue Betrachtung der zu erwartenden Kosten in verschiedenen Pflegesituationen. Hierbei ist es wichtig, zwischen stationärer und ambulanter Pflege zu unterscheiden:
1. Stationäre Pflege – Einheitliche Kosten ab Pflegegrad 2
- Einheitlicher Betrag in Pflegeheimen: Pflegeheime berechnen ab Pflegegrad 2 einen einheitlichen Betrag für alle Bewohner. Daher sollte eine Pflegezusatzversicherung im stationären Bereich ab Pflegegrad 2 einen entsprechend hohen Betrag leisten. Wir empfehlen mindestens 1.550 Euro Pflegetagegeld abzusichern.
- Durchschnittlicher Eigenanteil: Der Verband der Ersatzkassen (vdek) gibt den durchschnittlichen Eigenanteil aktuell mit etwa 2.610 Euro an. Bei Pflegegrad 1 ist eine Heimunterbringung aufgrund des relativ geringen Pflegebedarfs und des hohen Kostenanteils eher selten.
- Recherche und Zukunftsplanung: Informiere Dich bei lokalen Pflegeheimen über die aktuellen Kosten und beachte, dass diese in den kommenden Jahren steigen können. Nützliche Informationsquellen sind Websites wie www.pflege-navigator.de und www.pflegelotse.de.
2. Ambulante Pflege – Unterschiede je nach Pflegegrad
- Variierende Kosten: Die Kosten für die ambulante Pflege durch Pflegedienste variieren je nach Pflegegrad und Region.
- Fokus auf niedrigere Pflegegrade: Da in den Pflegegraden 4 und 5 aufgrund des hohen Pflegebedarfs eine ambulante Versorgung seltener ist, solltest Du darauf achten, dass die Versicherung insbesondere in den Pflegegraden 1 bis 3 bei der ambulanten Betreuung ausreichende Summen abdeckt.
Die finanzielle Tragweite ohne Pflegezusatzversicherung
Bedeutung und Kosten von Pflege im Alter: Eine kritische Betrachtung.
Die Notwendigkeit einer Pflege kann jeden treffen, unabhängig vom Alter. Mit steigender Lebenserwartung erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, im Alter pflegebedürftig zu werden. Dabei ist die Pflegebedürftigkeit nicht immer lebenslang, aber oft langfristig.
Pflegequote und Pflegebedürftigkeit:
- Die Pflegequote liegt bei Personen zwischen 60 und 65 Jahren bei etwa 4% und steigt mit zunehmendem Alter an. Im Alter von 80 bis 85 Jahren benötigt bereits jeder zweite Person Pflege.
- Laut Statista (2021) sind in Deutschland rund 9 Millionen Menschen privat pflegezusatzversichert, was darauf hinweist, dass das Bewusstsein für das Pflegerisiko vorhanden ist, die realen Kosten im Pflegefall jedoch oft unterschätzt werden.
Finanzielle Belastung ohne Pflegezusatzversicherung:
- Schon wenige Jahre der Pflegebedürftigkeit können zu hohen finanziellen Belastungen führen, oft unter Einbeziehung der Familie in die gesetzliche Haftung.
- Bereits nach fünf Jahren entstehen immense Kosten, die über die gesetzlichen Leistungen hinausgehen.
Vermögensrisiko bei ambulanter Pflege. Pflegegrad 4. Beispielrechnung mit genäherten Werten. | |
---|---|
Monatliche Pflegekosten | 3.050€ |
– gesetzliche Leistungen | – 1.612€ |
= Monatliche Lücke | = 1.438 € |
Jährliche Lücke | = 17.256€ |
Vermögensrisiko durch Pflege nach nur 5 Jahren | = 86.280€ |
Vermögensrisiko bei stationärer Pflege. Pflegegrad 5. Beispielrechnung mit genäherten Werten. | |
Monatliche Pflegekosten | 3.955€ |
– gesetzliche Leistungen | – 2.005 € |
= Monatliche Lücke | = 1.950€ |
Jährliche Lücke | = 23.400€ |
Vermögensrisiko durch Pflege nach nur 5 Jahren | = 117.000 € |
Bedeutende finanzielle Belastung durch Pflegekosten innerhalb von fünf Jahren
Die Kosten, die im Pflegefall ohne eine Pflegezusatzversicherung anfallen, können innerhalb von nur fünf Jahren erheblich sein. Dies verdeutlicht das Ausmaß des finanziellen Risikos, welches mit der Pflegebedürftigkeit einhergeht.
Kostenanalyse für ambulante und stationäre Pflege:
- Ambulante Pflege (Pflegegrad 4):
- Bei Inanspruchnahme eines ambulanten Pflegedienstes entsteht jährlich eine Pflegelücke von etwa 17.000 Euro.
- Über einen Zeitraum von fünf Jahren summiert sich dies auf insgesamt etwa 86.000 Euro.
- Stationäre Pflege (Pflegegrad 5):
- In einem Pflegeheim belaufen sich die jährlichen Kosten bei Pflegegrad 5 auf eine Pflegelücke von rund 23.400 Euro.
- Über fünf Jahre hinweg ergibt sich dadurch ein finanzielles Risiko von etwa 117.000 Euro.
Wirtschaftliche Vorteile einer frühzeitigen Pflegezusatzversicherung
Günstige Pflegezusatzversicherung
Die Entscheidung für eine Pflegezusatzversicherung erweist sich oft als finanziell klug, besonders wenn man die potenziellen Kosten im Pflegefall betrachtet. Ein frühzeitiger Abschluss einer solchen Versicherung kann langfristig zu erheblichen Einsparungen führen.
Kostenstruktur der Pflegezusatzversicherung:
- Alter bei Versicherungsbeginn: Je jünger Du beim Abschluss der Pflegezusatzversicherung bist, desto geringer sind die monatlichen Beiträge. Ein frühzeitiger Abschluss ermöglicht es, über die Jahre hinweg höhere Beitragssummen einzusparen.
- Kostenvergleich: Die Gesamtkosten für die Versicherung bis zum 85. Lebensjahr entsprechen nur den Kosten für einen Pflegeheimaufenthalt von wenigen Monaten.
Beispielrechnung für ein Pflegetagegeld von 1.500€ pro Monat bei Pflegegrad 3 | ||||
---|---|---|---|---|
Pflegezusatzversicherung mit einer Leistung von 1.500€ pro Monat, bei Pflegegrad 3, kostet Dich… | …wenn Du als 18-jähriger mit der Vorsorge beginnst. | …wenn Du als 30-jähriger mit der Vorsorge beginnst. | …wenn Du mit 50 Jahren mit der Vorsorge beginnst. | …wenn Du mit 60 Jahren mit der Vorsorge beginnst. |
monatlich: | 7,50€¹ | 31,00€¹ | 81,50€¹ | 139,50€¹ |
bis zur Vollendung Ihres 85. Lebensjahres: | 6.030€ | 20.460€ | 34.230€ | 40.650€ |
Dies entspricht gerade einmal den Kosten eines Aufenthalts im Pflegeheim über: | Rund 2 Monate | Rund 5 Monate | Rund 8 Monate | Rund 10 Monate |
¹ Berechnungsbeispiel einer Versicherung. Beiträge können sich je nach Versicherung unterscheiden. |
Für wen ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll?
Angesichts der steigenden Zahl an Menschen, die im Alter pflegebedürftig werden, ist es entscheidend, sich Gedanken über die eigene zukünftige Pflege und die damit verbundenen Kosten zu machen. Eine Pflegezusatzversicherung kann dabei eine wichtige Rolle spielen, indem sie die Lücke zwischen den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung und den realen Pflegekosten schließt.
Individuelle Entscheidungsfaktoren
- Finanzielle Planung: Die Entscheidung für eine Pflegezusatzversicherung hängt von Deiner individuellen finanziellen Situation im Alter ab, einschließlich Rentenansprüchen, Vermögen und der Möglichkeit finanzieller Unterstützung durch Angehörige.
- Art der bevorzugten Pflege: Berücksichtige, ob Du ambulante oder stationäre Pflege bevorzugst und wie hoch die damit verbundenen Kosten sein könnten.
- Unterstützung durch Angehörige: Wenn Angehörige einen Teil der Pflege übernehmen können, verringert sich möglicherweise der Bedarf an professionellen Pflegediensten.
- Alternative Vorsorgemöglichkeiten: Erwäge, ob andere Mittel, wie Einnahmen aus der Vermietung einer Immobilie, zur Finanzierung der Pflegekosten beitragen können.
Kosten der Pflegezusatzversicherung:
- Die Kosten für eine Pflegezusatzversicherung variieren je nach Einstiegsalter und können mit der Zeit steigen. Langfristig musst Du mit steigenden Beiträgen rechnen, auch im Rentenalter. Dies ist ein häufiger Kritikpunkt bei Versicherungsnehmern.
- Die Versicherungsleistungen können für Kosten einer stationären Unterbringung oder eines ambulanten Pflegedienstes verwendet werden.
Überblick über Private Pflegeversicherungen und deren Auswahl
Bei der privaten Absicherung für den Pflegefall stehen Dir verschiedene Optionen zur Verfügung. Dazu zählen die Pflegetagegeld-, Pflegekosten- und Pflegerentenversicherungen. Jedes dieser Produkte bietet unterschiedliche Konditionen und Vereinbarungen.
Verständnis der Versicherungsmodelle:
- Pflegekosten-Versicherung, Pflege-Rentenversicherung und Pflegetagegeld-Versicherung: Diese drei Modelle unterscheiden sich in ihren Leistungen und Bedingungen. Die Kosten der Versicherung variieren je nach Deinem Alter und Gesundheitszustand sowie der gewünschten Absicherungshöhe im Pflegefall.
- Einflussfaktoren auf die Beitragshöhe: Je später Du eine Versicherung abschließt, desto höher sind in der Regel die Beiträge. Gesundheitsfragen und bestehende Erkrankungen können ebenfalls zu einem Risikozuschlag führen.
- Pflege-Bahr: Dies ist eine staatlich geförderte Sonderform der privaten Zusatzversicherung, die unter bestimmten Bedingungen den Abschluss unterstützt.
Pflegetagegeldversicherung
Die Pflegetagegeldversicherung ist eine beliebte Form der privaten Pflegeabsicherung, bei der Du ein vereinbartes Tagegeld im Pflegefall erhältst. Die Höhe des Tagegelds variiert je nach Pflegegrad, und oft wird der volle Tagessatz erst bei schwerer Pflegebedürftigkeit (Pflegegrad 5, teilweise schon ab Pflegegrad 4) gezahlt. In niedrigeren Pflegegraden sind die Leistungen anteilig geringer. Flexible Nutzung des Pflegetagegelds:- Das Tagegeld steht Dir zur freien Verfügung, egal ob für die Finanzierung von ambulanten Pflegediensten, Pflegeheimkosten, Haushaltshilfen oder sogar für die Unterstützung durch Freunde und Familie.
- Du erhältst das Tagegeld unabhängig von den tatsächlich entstandenen Kosten, sodass Du keine Rechnungen einreichen musst. Übriggebliebene Beträge am Monatsende können angespart werden.
- Kostenstruktur: Im Pflegeheim gibt es ab Pflegegrad 2 meist einen einheitlichen Eigenanteil, daher sollte das Tagegeld in diesen Pflegegraden gleich hoch sein.
- Beitragsbefreiung im Pflegefall: Achte darauf, dass keine weiteren Beiträge zu zahlen sind, sobald Du pflegebedürftig wirst. Diese Regelung ist allerdings nicht bei allen Versicherern gegeben.
- Leistungsdefinition: Wähle Verträge, bei denen die Feststellung der Pflegebedürftigkeit durch die gesetzliche Pflegeversicherung ausreicht, um Leistungen zu erhalten. Vermeide Klauseln, die regelmäßige ärztliche Untersuchungen verlangen.
- Die Beiträge variieren nach Alter, Tarif und Gesundheit (Vorerkrankungen) und können aufgrund steigender Ausgaben oder politischer Reformen erhöht werden. Preisvergleiche sind daher unerlässlich.
- Eine Dynamisierung der Leistungen ohne erneute Gesundheitsprüfung ist empfehlenswert, um mit steigenden Pflegekosten Schritt zu halten. Allerdings können die Beiträge im höheren Alter dadurch erheblich steigen.
Pflege-Bahr: Staatlich geförderte Pflegetagegeld-Versicherungen
Der „Pflege-Bahr“ ist ein staatlich geförderter Zusatzschutz, der ausschließlich Pflegetagegeld-Versicherungen umfasst. Bei diesen Tarifen ist eine Ablehnung aufgrund von Gesundheitszuständen ausgeschlossen, und es wird keine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Versicherten mit Pflegegrad 5 muss mindestens ein Pflegegeld von 600 Euro monatlich gewährt werden, wobei die Leistungen für niedrigere Pflegegrade gestaffelt sind.
Förderkriterien und Finanzierung:
- Um eine staatliche Förderung von 5 Euro monatlich zu erhalten, musst Du mindestens 10 Euro pro Monat in die Versicherung einzahlen. Der Versicherer kümmert sich um die Beantragung und Einrechnung des Zuschusses.
- Die Beiträge zu Pflege-Bahr-Tarifen werden wahrscheinlich steigen, da diese Tarife eine breitere Risikogruppe abdecken und keine Ablehnung aufgrund von Vorerkrankungen zulassen.
Probleme und Herausforderungen beim Pflege-Bahr:
- Das Tagegeld aus dem Pflege-Bahr reicht oft nicht aus, um die finanziellen Lücken im Pflegefall zu decken. Viele Versicherer bieten daher Kombinationstarife an.
- Höhere Beiträge sind zu erwarten, da der Tarif auch von Personen mit Vorerkrankungen genutzt wird.
- Selbst im Pflegefall müssen die Versicherungsbeiträge weiterhin entrichtet werden, was im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass der Beitrag die Leistungen übersteigt.
- Für gesunde Personen ist der Pflege-Bahr aufgrund der geringen Leistungen und relativ hohen Beiträge oft nicht attraktiv.
Zusammenfassung:
- Der Pflege-Bahr bietet zwar einen staatlich geförderten Zusatzschutz, hat aber aufgrund der geringen Leistungen, höheren Beiträge und fortlaufenden Zahlungspflicht auch im Pflegefall wesentliche Einschränkungen.
- Eine umfassende Bewertung und Vergleich mit anderen Pflegetagegeld-Tarifen sind entscheidend, um eine bedarfsgerechte Absicherung zu finden.
Pflegekostenversicherung
Die Pflegekostenversicherung ist eine Variante der Pflegezusatzversicherung, die sich auf die Übernahme nachgewiesener Pflegekosten konzentriert. Diese Versicherungen zahlen in der Regel nur für Leistungen, die im Katalog der gesetzlichen Pflegeversicherung aufgeführt sind und bereits von dieser bezahlt wurden. Der Versicherer übernimmt dann deinen verbleibenden Eigenanteil, entweder teilweise oder vollständig.
Wichtige Merkmale und Unterscheidungen:
- Tarifarten: Es gibt Tarife, die einen festgelegten Prozentsatz der Restkosten abdecken, und andere, die die Restkosten bis zu einer festgelegten Höchstgrenze übernehmen. Die Produkte unterscheiden sich deutlich in ihren Leistungen und Beiträgen.
- Kostenübernahme: In der Regel konzentriert sich die Kostenübernahme auf Pflegeleistungen. Kosten für Unterkunft und Verpflegung im Pflegeheim werden meist nicht abgedeckt.
- Pflegegrade: Häufig werden in Pflegegrad 1 keine Leistungen erbracht. Eine Beitragsbefreiung im Pflegefall ist in den meisten Fällen nicht vorgesehen.
- Kostennachweis: Du musst angefallene Pflegekosten durch Rechnungen nachweisen, außer bei Pflege durch Laien wie Angehörige oder Freunde.
- Leistungsumfang: Einige Tarife erhöhen die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung, andere übernehmen einen bestimmten Prozentsatz der Restkosten. Je nach Tarif und Pflegegrad kann es sein, dass du trotz Versicherung einen Teil der Kosten selbst tragen musst.
Zusammenfassung:
- Die Pflegekostenversicherung bietet spezifische Leistungen zur Ergänzung der gesetzlichen Pflegeversicherung, aber es ist wichtig, die genauen Bedingungen und Leistungen der verschiedenen Tarife zu verstehen.
- Berücksichtige bei der Wahl einer Pflegekostenversicherung, wie die Leistungen im Vergleich zu den tatsächlichen Pflegekosten stehen, und achte auf die Details der Kostenübernahme, insbesondere in Bezug auf Unterkunft und Verpflegung im Heim.
Pflege-Rentenversicherung
Die Pflege-Rentenversicherung unterscheidet sich in einigen Aspekten von anderen Pflegezusatzversicherungen wie Pflegetagegeld- oder Pflegekostenversicherungen. Ein wesentliches Merkmal ist die Beitragssicherheit über die gesamte Laufzeit des Vertrags, was jedoch zu höheren Anfangsbeiträgen führt.
Merkmale der Pflege-Rentenversicherung:
- Feste monatliche Rente: Bei Feststellung der Pflegebedürftigkeit wird eine monatliche Rente ausgezahlt, deren Höhe meist vom Pflegegrad abhängt. Die volle Rente wird oft erst ab Pflegegrad 5 gezahlt.
- Beitragsstabilität: Im Gegensatz zu anderen Pflegeversicherungen sind die Beiträge und der Leistungsumfang von Anfang an festgeschrieben. Eine Anpassung der Leistungen ist nur bei vereinbarter Dynamisierung möglich.
- Flexibilität in der Nutzung: Die Pflegerente kann, wie bei der Pflegetagegeldversicherung, frei verwendet werden, unabhängig davon, ob die Pflege zu Hause oder im Heim erfolgt.
- Leistungen in niedrigen Pflegegraden: Es ist wichtig, auf Leistungen auch bei niedrigeren Pflegegraden zu achten, da viele Pflegebedürftige in diesen Kategorien eingestuft sind.
Wichtige Überlegungen:
- Höhere Beiträge: Die Pflegerentenversicherung verlangt im Vergleich zu anderen Pflegezusatzversicherungen höhere Beiträge, etwa zwei- bis dreimal so hoch.
- Beitragsbefreiung und Kündigungsoptionen: Bei Pflegebedürftigkeit ist oft eine Beitragsbefreiung vorgesehen. Zudem besteht die Möglichkeit, die Versicherung bei finanziellen Engpässen zu kündigen, ohne alle Einzahlungen zu verlieren.
- Inflation und langfristige Planung: Berücksichtige bei der Wahl der Rentenhöhe die zu erwartende Inflation und plane über längere Zeiträume, z. B. über 20 Jahre oder mehr.
Ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll?
In einer Welt, in der die Wahrscheinlichkeit für Pflegebedürftigkeit im Alter stetig steigt, stellt sich oft die Frage, ob eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll ist. Diese Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab und ist besonders für junge Menschen und Zukunftsplaner von Bedeutung.
Wichtige Überlegungen zur Pflegezusatzversicherung:
- Persönliche Finanzlage prüfen: Bevor Du eine Pflegezusatzversicherung in Erwägung ziehst, bewerte Deine finanzielle Situation. Wenn Du über ausreichend Vermögen oder eine angemessene Rente verfügst, die zur Deckung potenzieller Pflegekosten ausreicht, könnte eine volle zusätzliche Absicherung unnötig sein.
- Langfristige Beitragszahlung: Wer eine Pflegezusatzversicherung abschließt, muss in der Lage sein, die Beiträge über viele Jahre hinweg zu zahlen. Bedenke, dass die Prämien voraussichtlich im Laufe der Zeit steigen werden und es keinen Beitragszurückeffekt gibt.
- Pflegetagegeldversicherung: Diese bietet oft geringere Beiträge und gute Leistungen. Sie präsentiert mehr Flexibilität als die Pflegekostenversicherung und ermöglicht es Dir, das Tagegeld nach Deinen Bedürfnissen zu nutzen
Alternativen zur Pflegezusatzversicherung
Statt einer Pflegezusatzversicherung kannst Du auch eigene Rücklagen bilden. Beispielsweise kann ein monatliches Sparen, in eine ETF-gebundene Rentenversicherung, über mehrere Jahrzehnte ein beachtliches Kapital aufbauen. Dieses Geld steht Dir im Alter zur Verfügung, unabhängig davon, ob Du pflegebedürftig wirst oder nicht. Denn da eine Pflegezusatzversicherung eine Risikoversicherung ist, erhältst du hier keine eingezahlten Beiträge zurück, solltest du nicht pflegebedürftig werden.
Bevor Du eine Pflegezusatzversicherung abschließt, solltest Du sicherstellen, dass Du bereits wichtige Versicherungen wie Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherungen abgedeckt hast und Deine Altersvorsorge aufgebaut hast. Diese haben Vorrang, da sie Dir im Alter finanzielle Freiheit und Sicherheit bieten.
Alternative Vorsorgemaßnahmen Wenn der finanzielle Spielraum für eine Pflegezusatzversicherung oder zusätzliche Ersparnisse begrenzt ist, gibt es andere Wege, um für das Alter vorzusorgen. Dazu gehört die frühzeitige Beschäftigung mit altersgerechtem Wohnen und die Organisation des Alltags, um die Abhängigkeit von Pflegekräften zu minimieren.
Hast Du das gewusst? Selbst das Gesundheitsministerium empfiehlt die zusätzliche private Vorsorge, da die gesetzliche
Pflegeversicherung nur eine Grundversorgung ist.
Wichtige Kriterien für die Auswahl einer Pflegezusatzversicherung
Die Wahl einer passenden Pflegezusatzversicherung sollte nicht voreilig und basierend allein auf dem Preis getroffen werden. Eine umfassende Absicherung ist entscheidend, um im Pflegefall finanziell abgesichert zu sein. Hier sind die wichtigsten Leistungsmerkmale, die bei der Auswahl einer Pflegezusatzversicherung berücksichtigt werden sollten:
- Leistungsbeginn: Achte darauf, dass die Versicherung bereits ab Pflegegrad 1 oder 2 Leistungen erbringt. Einige Tarife zahlen in diesen niedrigeren Pflegegraden nichts oder nur bei Pflegebedürftigkeit durch Unfällen.
- Volle Leistung ab Pflegegrad 2: Bei stationärer Pflege sollte die volle Leistung ab Pflegegrad 2 gewährt werden, ohne anteilige Kürzung, sowohl bei häuslicher als auch bei stationärer Pflege.
- Keine Wartezeiten: Die Versicherung sollte sofort ab Vertragsbeginn in vollem Umfang leisten.
- Weltweite Deckung: Das versicherte Pflegetagegeld sollte weltweit gültig sein und auch ins Ausland ausgezahlt werden.
- Leistungen bei Laienpflege: Einige Tarife schränken die Leistung bei Pflege durch Familienmitglieder oder Freunde ein. Achte darauf, dass auch in solchen Fällen volle Leistung erbracht wird.
- Einmalzahlungen: Prüfe, ob und ab welchem Pflegegrad die Versicherung Einmalzahlungen für kurzfristige Liquiditätsengpässe, z.B. für Umbaumaßnahmen, ermöglicht.
- Beitragsbefreiung im Pflegefall: Wähle eine Versicherung, die eine Beitragsbefreiung ab dem Pflegegrad 2 vorsieht.
- Nachversicherungsoptionen: Diese Optionen ermöglichen es Dir, das versicherte Pflegetagegeld zu einem späteren Zeitpunkt ohne erneute Gesundheitsprüfung aufzustocken.
- Beitragspause: Achte darauf, ob und unter welchen Bedingungen eine Beitragspause möglich ist, insbesondere ob Du währenddessen weiterhin versichert bist und ob die ausgesetzten Beiträge nachgezahlt werden müssen.
Wichtige Serviceleistungen in Pflegezusatzversicherungen
Neben den Kernleistungen bieten viele Pflegezusatzversicherungen zusätzliche Serviceleistungen an, die zur Verbesserung der Lebensqualität im Pflegefall beitragen. Zwei besonders wichtige Serviceleistungen, die in einer umfassenden Pflegezusatzversicherung enthalten sein sollten, sind:
Pflegeplatzvermittlung:
- Diese Leistung umfasst professionelle Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Pflegeplatz. Die Versicherung stellt sicher, dass Du im Bedarfsfall schnell und effizient einen passenden Pflegeplatz findest.
Wohnraumberatung:
- Im Falle einer Pflegebedürftigkeit erhältst Du durch die Versicherung Zugang zu spezialisierten Wohnraumberatern. Diese Experten unterstützen Dich dabei, Deinen Wohnraum an die veränderten Bedürfnisse anzupassen, um eine optimale Pflegesituation zu Hause zu ermöglichen.
ZDF-Empfehlung für die Pflegezusatzversicherung
Der öffentlich-rechtliche Sender ZDF hat die Bedeutung einer privaten Pflegezusatzversicherung betont, indem er die Notwendigkeit hervorhebt, im Alter den eigenen Lebensstandard zu sichern und Familienmitglieder finanziell nicht zu belasten. Diese Empfehlung spiegelt die Wichtigkeit der frühzeitigen Vorsorge im Bereich Pflege wider.
ZDFheute hebt hervor, dass es ratsam ist, die Pflegezusatzversicherung in jungen Jahren abzuschließen, um von günstigeren Beiträgen zu profitieren.
Die häufigsten Fragen zur Pflegezusatzversicherung
Lies mehr über die wichtigsten Fragen zur Absicherung.
Optimaler Zeitpunkt für eine Pflegezusatzversicherung
Wann abschließen? Ideal ist der Abschluss einer Pflegezusatzversicherung, sobald Du Dich umfassend informiert hast. Frühzeitiges Handeln sichert Dir günstigere Prämien, und die Investition in die Pflegevorsorge steht in einem sinnvollen Verhältnis zu den möglichen Pflegekosten.
Sinn und Nutzen: Die gesetzliche Pflegeversicherung weist oft große Leistungslücken auf. Um diese effektiv zu schließen, ist eine private Pflegezusatzversicherung empfehlenswert.
Für und Wider:
- Contra: Als junger Mensch ist das Risiko, pflegebedürftig zu werden, gering. Doch Vorsicht ist besser als Nachsicht.
- Pro:
- Ein Unfall kann jederzeit passieren. Früher abschließen bedeutet niedrigere Beiträge.
- Profitiere von günstigen Konditionen, solange Du gesund bist.
- Langfristige Mitgliedschaft in einer Pflegezusatzversicherung kann kosteneffizienter sein als einige Monate im Pflegeheim.
Entscheidungshilfe:
- Unser Ziel ist es, Dir alle notwendigen Informationen an die Hand zu geben, damit Du eine wohlüberlegte Entscheidung über den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung treffen kannst. Es geht dabei nicht darum, Angst zu verbreiten, sondern um eine realistische Einschätzung der Risiken und Optionen.
Für Personen, die eine potenzielle finanzielle Lücke im Pflegefall erkennen und sich diese nicht leisten können, ist eine private Pflegezusatzversicherung besonders wichtig.
Beachte, dass ohne eine solche Pflege-Absicherung im Falle einer Pflegebedürftigkeit Deine Kinder möglicherweise für die anfallenden Kosten aufkommen müssen. Es geht also nicht nur um Deine eigene Zukunft, sondern auch um die finanzielle Sicherheit Deiner Familie.
Für wen geeignet?
- Ideal für Menschen, die sich und ihre Familie vor finanziellen Risiken im Pflegefall schützen möchten.
Optionen:
- Standardprodukt: Pflegetagegeldversicherung mit einem garantierten Pflegetagegeld von mindestens 1.500 Euro ab Pflegegrad 3, gültig für sowohl stationäre als auch ambulante Behandlungen.
- Alternative: Pflegerentenversicherung mit fester monatlicher Rente.
- Pflege-Bahr: Gute Wahl bei gesundheitlichen Einschränkungen, da keine Gesundheitsprüfung nötig ist.
- ETF-Versicherung/Sparplan: Bietet Flexibilität und die Möglichkeit, eine private Rente anzusparen, falls Du gar nicht oder erst im Alter pflegebedürftig wirst.
Wie erfolgt Ermittlung des grades der Pflegebedürftigkeit
Die Einstufung in einen Pflegegrad ist ein entscheidender Schritt für den Erhalt von Pflegeleistungen. Bist Du gesetzlich krankenversichert und stellst erstmals einen Antrag auf Pflegeleistungen, wird dieser Prozess vom Medizinischen Dienst Deiner Krankenversicherung oder von Medicproof durchgeführt.
Wichtig: Hast Du eine private Pflegezusatzversicherung, informiere diese unverzüglich über Deinen Antrag, um zeitnah von den Versicherungsleistungen profitieren zu können.
Bewertungskriterien des Gutachtens:
- Mobilität: Beispielsweise Treppensteigen.
- Kognitive und kommunikative Fähigkeiten: Wie die Orientierung.
- Verhalten und psychische Probleme: Zum Beispiel nächtliche Unruhe.
- Selbstversorgung: Wie das Waschen des Körpers.
- Umgang mit krankheitsbedingten Belastungen: Zum Beispiel Verbandswechsel.
- Alltagsbewältigung und soziale Kontakte: Wie die Pflege sozialer Kontakte.
Die Einstufung basiert auf einer Punktzahl pro Bereich, die durch einen Gutachter festgelegt wird. Je höher die Punktzahl, desto höher der Pflegegrad (PG 1 bis 5).
Ab wann gilt man als pflegebedürftig?
Pflegebedürftigkeit tritt ein, wenn eine Person durch körperliche, geistige oder psychische Einschränkungen in ihrer Selbstständigkeit für mehr als sechs Monate beeinträchtigt ist. Bei vorübergehenden Pflegebedarfen, wie sie nach Unfällen oder Krankheiten auftreten können, übernimmt zunächst die Krankenversicherung die nötige Unterstützung.
Die Intensität der Pflegebedürftigkeit variiert von Person zu Person. Daher gibt es fünf Pflegegrade, die unterschiedliche Grade der Beeinträchtigung und somit auch den Umfang der erforderlichen Pflege abbilden. Diese Einstufung ermöglicht es, individuell auf die Bedürfnisse jeder pflegebedürftigen Person einzugehen.
Wie hoch sind die Kosten im Pflegefall?
Pflegebedürftigkeit kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Als Pflegebedürftiger musst Du oft die Differenz zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und den gesetzlichen Leistungen selbst tragen. Diese Kosten können schnell in die Zehntausende pro Jahr steigen. Um das Ausmaß der finanziellen Belastung zu verdeutlichen, betrachten wir zwei Beispiele:
- Häusliche Pflege bei Pflegegrad 4: Eine jährliche Pflegelücke von über 14.000 € kann entstehen, was über zehn Jahre mehr als 140.000 € bedeutet.
- Stationäre Unterbringung bei Pflegegrad 5: Hier kann sich die jährliche Pflegelücke auf rund 20.000 € belaufen, was über ein Jahrzehnt hinweg über 190.000 € anhäufen kann.
Diese Beispiele unterstreichen die Bedeutung einer soliden Pflegevorsorge, um Dich und Deine Familie vor diesen erheblichen finanziellen Risiken zu schützen.
Wartezeiten in der Pflegezusatzversicherung
Wartezeiten bei Pflegezusatzversicherungen sind Zeiträume, während derer der Versicherer noch keine Leistungen erbringt. Typischerweise kann dieser Zeitraum bis zu 8 Monate ab Versicherungsbeginn dauern. Das bedeutet: Schließt Du beispielsweise am 01.01. einen Tarif ab, sind Leistungen erst nach dem 01.08. desselben Jahres verfügbar.
Gute Nachricht für Versicherte: Viele Anbieter verzichten heute beim Neuabschluss einer Pflegezusatzversicherung auf diese Wartezeiten. Das bietet Dir schnelleren Zugang zu den Versicherungsleistungen im Falle einer Pflegebedürftigkeit.
Bestimmung des optimalen Pflegetagegeldes
Um im Pflegefall deinen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, ist es entscheidend, die finanzielle Lücke zwischen der gesetzlichen Pflegeleistung und den tatsächlichen Kosten zu schließen. Ab Pflegegrad 2 beträgt diese Lücke häufig mindestens 1.500 Euro.
Berücksichtigung passiver Einkünfte: Wenn Du Einkünfte aus Vermietung, Dividenden oder ähnlichen Quellen hast, solltest Du diese in die Berechnung deiner individuellen Versorgungslücke einbeziehen.
Dynamische Anpassung der Versicherungsleistung: Die Pflegezusatzversicherung der Württembergischen passt sich Deinen Bedürfnissen an. Ab dem vierten Versicherungsjahr besteht die Möglichkeit, die monatliche Leistung bis zum 70. Lebensjahr zu erhöhen. Dies garantiert Schutz vor steigenden Pflegekosten und sichert Deine Absicherung langfristig. Jetzt unverbindlich persönliches Angebot anfragen.
Flexibilität bei Lebensereignissen: Zu wichtigen Anlässen wie bspw. Heirat, Geburt, Umzug bietet die Versicherung die Nachversicherungsoption, den Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen.
Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung
Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch vielfältige Hilfsangebote und Zusatzleistungen, um eine umfassende Pflege zu gewährleisten. Zu den wesentlichen Leistungen gehören:
- Kurzzeitpflege (für Pflegegrade 2 bis 5): Bis zu 1.774 € jährlich für maximal acht Wochen.
- Verhinderungspflege (für Pflegegrade 2 bis 5): Bis zu 1.612 € jährlich für maximal sechs Wochen.
- Zusätzlicher Entlastungsbetrag: 125 € monatlich bei ambulanter Pflege.
- Pflegehilfsmittel: 40 € monatlich.
- Wohnraumumbau: Einmalige Unterstützung bis zu 4.000 €.
- Wohngruppenförderung: Einmaliger Gründungszuschuss von 2.500 € und monatlich 214 €.
- Pflegekurse für Angehörige und Pflegeberatung.
Was sind teilstationäre Pflegeleistungen?
Teilstationäre Pflegeleistungen sind eine wichtige Option für Menschen, die Pflege benötigen, aber weiterhin den Großteil ihrer Zeit zu Hause verbringen möchten. Diese Art der Pflege kommt zum Einsatz, wenn jemand tagsüber in den eigenen vier Wänden bleiben kann, aber aus Gründen wie erhöhtem Überwachungsbedarf nachts in einer Pflegeeinrichtung betreut wird.
Diese flexible Pflegeform ermöglicht es, individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, indem sie die Vorteile häuslicher Pflege mit professioneller Betreuung in einer Einrichtung kombiniert.
Unterschiede zwischen gesetzlicher Pflegeversicherung und Pflegepflichtversicherung
Die gesetzliche Pflegeversicherung umfasst zwei Hauptformen: die soziale Pflegeversicherung für gesetzlich Krankenversicherte und die private Pflegepflichtversicherung für privat Versicherte.
Soziale Pflegeversicherung: Personen mit gesetzlicher Krankenversicherung sind automatisch in der sozialen Pflegeversicherung versichert. Diese wird von den Pflegekassen verwaltet, die mit den gesetzlichen Krankenkassen verbunden sind.
Private Pflegepflichtversicherung: Wer privat krankenversichert ist, muss zusätzlich eine private Pflegepflichtversicherung abschließen. Die Leistungen dieser Versicherung entsprechen denen der sozialen Pflegeversicherung und werden von verschiedenen Anbietern offeriert.