Unfallversicherung
Alle vier Sekunden passiert in Deutschland ein Unfall – eine Statistik, die uns nachdrücklich vor Augen führt, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Unfallversicherung auseinanderzusetzen und zu verstehen, wie oft ein Unfall in Deutschland tatsächlich passiert.
Die Bedeutung einer privaten Unfallversicherung als zentraler Baustein der persönlichen Vorsorge kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie ergänzt die staatliche Unfallversicherung, die bei Unfällen im beruflichen Umfeld greift, um einen umfassenden Schutz in allen Lebenslagen – insbesondere da mehr als 70% der Unfälle in der Freizeit geschehen, wo kein gesetzlicher Unfallschutz besteht. Die Einschränkungen des gesetzlichen Leistungskatalogs machen es unerlässlich, sich privat zusätzlich abzusichern, um im Falle eines Unfalls auf die notwendige Unterstützung zählen zu können.
Ein Vergleich der Unfallversicherungen zeigt, dass individuell zugeschnittene Lösungen möglich sind, die sowohl die Leistungen als auch die Kosten berücksichtigen. Dieser Ratgeber verdeutlicht, für welche Zielgruppen eine private Unfallversicherung besonders sinnvoll ist und warum ein Schutz außerhalb der Arbeit essenziell sein kann. Interessanterweise ist eine solche Absicherung schon zu relativ geringen Kosten verfügbar, was sie für eine breite Bevölkerungsschicht attraktiv macht.
Im Gegensatz dazu konzentriert sich die gesetzliche Unfallversicherung ausschließlich auf Arbeitsunfälle und bietet keinen Schutz für die vielfältigen Risiken, denen Personen außerhalb ihres Berufslebens ausgesetzt sind. Die private Unfallversicherung schließt diese Lücke, indem sie finanzielle Unterstützung bei Unfällen bietet, die in der Freizeit, beim Sport oder im häuslichen Umfeld geschehen. Während einige Risiken durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt werden können, unterstreicht ein fundierter Unfallversicherung Vergleich die Bedeutung einer spezifischen Unfallabsicherung, die neben der Unfallversicherung Invaliditätsleistung, zusätzliche Leistungen wie Unfallrente und Krankentagegeld umfasst. Dieser Leitfaden hilft zu verstehen, welche Leistungen einer Unfallversicherung entscheidend sind und wie man die beste Unfallversicherung für Einzelpersonen oder die ganze Familie findet.
Das Wichtigste in Kürze
- Leistung bei Invalidität: Die private Unfallversicherung zahlt bei dauerhafter körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung nach einem Unfall vereinbarte Leistungen, wie Einmalzahlungen oder eine Unfallrente.
- Individuelle Versicherungssummen: Versicherte können die Höhe von Einmalzahlungen, Rentenzahlungen und weiteren Geldleistungen individuell festlegen.
- Assistance-Leistungen: Zusatzleistungen umfassen unter anderem Pauschalen für Besorgungen, Einkäufe, Haushaltshilfen, Mahlzeitenservice und die Organisation des Transports von Kindern zur Schule.
- Anpassbarer Versicherungsschutz: Der Schutz kann auf persönliche Bedürfnisse zugeschnitten werden, sodass auch risikoreiche Hobbys oder Tätigkeiten abgedeckt sind.
- Weltweiter Schutz rund um die Uhr: Die private Unfallversicherung bietet 24/7 weltweiten Versicherungsschutz.
- Bedeutung einer hohen Grundsumme: Eine ausreichend hohe Grundsumme ist entscheidend für den Versicherungsschutz und wichtiger als eine hohe Progression.
Die private Unfallversicherung ist daher besonders für Personen mit hohem Unfallrisiko oder solche, die keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können, eine sinnvolle Ergänzung. Sie zahlt nur bei schweren Verletzungen, was die Bedeutung einer individuell angepassten Absicherung unterstreicht.
Wer braucht eine Unfallversicherung
Wann macht eine Unfallversicherung sinn?
Die Bedeutung einer Unfallversicherung variiert je nach individuellen Lebensumständen, Berufen und Risikofaktoren stark.
Sie bietet grundlegende finanzielle Absicherung und Unterstützung nach unvorhergesehenen Ereignissen und ist besonders für Personen ohne Zugang zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung oder auch für jene, die eine günstigere Alternative suchen, sinnvoll.
Personen ohne gesetzlichen Unfallschutz, wie Selbstständige, Hausfrauen und -männer, sowie Menschen mit hohen Unfallrisiken oder Vorerkrankungen, könnten von einer privaten Unfallversicherung profitieren, da sie oft weniger Hürden als eine Berufsunfähigkeitsversicherung aufweist.
In diesem Abschnitt untersuchen wir, wer eine Unfallversicherung benötigt, wann eine private Unfallversicherung sinnvoll ist und bis zu welchem Alter sie notwendig sein könnte, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Rentner und Seniorinnen
Im Ruhestand verfügen Senioren weder über den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung noch über eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Darüber hinaus erfahren ältere Personen oft schwerwiegendere Folgen nach Unfällen. Eine Unfallversicherung bietet neben finanzieller Entschädigung auch Assistance-Leistungen wie Haushaltshilfe, Fahrdienste oder einen Mahlzeitenservice die besonders wertvoll sein können, wenn keine direkte Betreuung verfügbar ist. Auch besteht die Möglichkeit Pflegeleistungen einzuschließen. Für Ältere kann es jedoch herausfordernd sein, eine Versicherung aufgrund höherer Beiträge und Altersgrenzen abzuschließen. Nutze hierzu einen erfahren Berater und konzentriere dich auf die Leistungen die dir wirklich wichtig sind. Umfassende Tarife kosten meist zwischen 200 und 300 Euro im Jahr.
Hausfrauen und Hausmänner
stehen ohne den Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung da, den Angestellte genießen. Da es für sie ebenfalls, gerade aus Kostengründen, schwierig sein kann, eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu erhalten, stellt die private Unfallversicherung eine günstigere Möglichkeit sowie ein wichtiges Sicherheitsnetz dar.
Kinder
Außerhalb der Kindergarten-, Schul- und der Arbeitswelt, also während der Freizeit, bei alltäglichen Aktivitäten im Haushalt, auf Reisen oder im Straßenverkehr, besteht üblicherweise kein Versicherungsschutz durch die gesetzliche Unfallversicherung. Für diejenigen, die auch in diesen Lebensbereichen abgesichert sein möchten, bietet sich der Abschluss einer privaten Unfallversicherung als sinnvolle Option an. Auch da der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung oft erst ab dem 10. Lebensjahr möglich ist.
Eine Kinderunfallversicherung oder Kinderinvaliditätsversicherung können hier umfassenden Schutz bieten, wobei Letztere auch krankheitsbedingte Invalidität abdecken, aber zu höheren Kosten kommen.
Sportler und Sportlerinnen
sollten darauf achten, dass ihre Aktivitäten durch die Unfallversicherung gedeckt sind, besonders wenn sie gefährlichen Hobbys nachgehen. Es ist ratsam, die Versicherung vor Aufnahme eines neuen, risikoreichen Hobbys abzuschließen, um sicherzustellen, dass der Schutz bereits besteht. Oder Alternativ bei der Risikoprüfung – also vor oder während des Vertragsabschluss – vorab zu klären, ob die Versicherung das Risiko durch Beruf oder Hobby absichert.
Umfassender Schutz durch gezielte Versicherungswahl
Es ist entscheidend, sich bewusst zu machen, dass viele Risiken, die durch eine Unfallversicherung abgedeckt werden, oft effektiver durch andere Versicherungen geschützt werden können. Vor dem Abschluss einer Unfallversicherung ist es daher unverzichtbar, auch andere Versicherungsangebote zu prüfen und sich umfassend zu informieren. #Wichtig-zu-Wissen.
Du möchtest dich einfach, persönlich und zuverlässig beraten lassen und direkt eine bedarfsgerechte Beratung erhalten? Frage jetzt einen Termin an!
Wie viel kostet eine private Unfallversicherung?
Die Investition in eine private Unfallversicherung stellt einen wesentlichen Schritt zur Absicherung deiner finanziellen Zukunft dar, falls du unerwartet von einem Unfall betroffen sein solltest. Die Kosten für solch eine Versicherung sind variabel und werden von zahlreichen Faktoren bestimmt, darunter die Höhe der Versicherungssumme, die gewählte Progression, das Alter der versicherten Person, die inkludierten Leistungen sowie die berufliche Tätigkeit und Hobbys, die ein erhöhtes Risiko darstellen können.
Im Allgemeinen bewegen sich die monatlichen Beiträge für eine Unfallversicherung zwischen 9 und 25 Euro, was jährlichen Kosten von etwa 110 bis 300 Euro entspricht. Diese Bandbreite ermöglicht es, einen Versicherungsschutz zu finden, der sowohl den individuellen Bedürfnissen als auch dem Budget gerecht werden sollte.
Wesentliche Leistungen für einen effektiven Schutz
Ein kosteneffizienter Tarif für eine private Unfallversicherung sollte dennoch ein umfassendes Sicherheitsnetz bieten. Experten, wie das Versicherungsbüro Grässlin, das seine Erfahrungen mit Kunden im gesamten Bundesgebiet gesammelt hat, empfehlen folgende Kernleistungen für einen soliden Schutz:
- Invaliditätsgrundsumme: Eine Grundabsicherung mit einer Summe von mindestens 100.000 Euro ist empfehlenswert, um im Falle einer dauerhaften Beeinträchtigung durch einen Unfall angemessen abgesichert zu sein.
- Todesfallsumme: Eine Mindestsumme von 10.000 Euro sollte vorgesehen sein, um im Todesfall die unmittelbaren finanziellen Belastungen für Hinterbliebene zu mindern.
- Progression: Die Progression verstärkt die Leistung im Falle einer schweren Invalidität. Empfohlene Werte liegen bei 225 Prozent, 350 Prozent oder sogar 500 Prozent, um eine angemessene finanzielle Absicherung zu gewährleisten.
- Zusatzleistungen: Je nach Lebensumständen und individuellen Risiken können weitere Bausteine wie eine Unfallrente (oft ab 1600 Euro monatlich sinnvoll), Krankenhaus- sowie Krankentagegeld, die Übernahme von Kosten für kosmetische Operationen, Bergungskosten sowie Assistance-Leistungen sinnvoll sein.
Verständnis der Gefahrenklassen in der privaten Unfallversicherung
Die private Unfallversicherung klassifiziert die Versicherten in verschiedene Gefahrenklassen, um das individuelle Unfallrisiko besser abbilden zu können.
- Gefahrenklasse A Unfallversicherung: Diese Klasse umfasst Personen mit Berufen, die hauptsächlich kaufmännische oder administrative Tätigkeiten beinhalten und ein geringeres Risiko für Arbeitsunfälle aufweisen. Auch Schüler und Studenten werden oft dieser Klasse zugeordnet, was sich in entsprechend niedrigeren Versicherungsbeiträgen niederschlägt als in der Gefahrengruppe B.
- Gefahrenklasse B Unfallversicherung: In dieser Kategorie finden sich Personen wieder, die körperliche oder handwerkliche Arbeiten ausführen. Aufgrund des höheren Unfallrisikos, das mit diesen Tätigkeiten verbunden ist, sind die Versicherungsbeiträge für Versicherte dieser Gefahrengruppe höher angesetzt.
Es ist wichtig, dass du deiner Versicherungsgesellschaft Änderungen deiner beruflichen Tätigkeit umgehend mittelst, besonders bei einem Berufswechsel. Da sich die Versicherungsbeiträge je nach Gefahrenklasse unterscheiden können, gewährleistet dies, dass dein Versicherungsschutz stets deiner aktuellen Situation entspricht und vermeidet Unklarheiten im Schadensfall.
Wann zahlt die Unfallversicherung
Für den Leistungsanspruch einer privaten Unfallversicherung ist das korrekte Verständnis des Unfallbegriffs nach dem „PAUKE„-Prinzip zentral. Dieses Prinzip besagt, dass ein Unfall dann vorliegt, wenn eine versicherte Person durch ein plötzliches, von außen auf den eigenen Körper wirkendes Ereignis (Unfallereignis) eine Verletzung erleidet.
Ergänzend zu diesem Verständnis ist es wichtig zu wissen, dass eine Beeinträchtigung als dauerhaft angesehen wird, wenn sie voraussichtlich länger als drei Jahre bestehen wird und eine Änderung des Zustandes nicht zu erwarten ist. Diese Definition von Dauerhaftigkeit ist entscheidend, um den Leistungsanspruch, insbesondere bei Invaliditätsleistungen, richtig zu bewerten.
Grundlagen der Unfallversicherung: Was ist abgedeckt?
- Externe Krafteinwirkung: Ein anerkannter Unfall muss durch eine äußere Einwirkung wie Verkehrsunfälle oder Stürze verursacht worden sein. Nicht dazu zählen natürliche Gesundheitsprobleme oder Verletzungen durch alltägliche Bewegungen.
- Unfreiwilligkeit: Der Unfall muss ohne Absicht der versicherten Person geschehen. Selbst zugefügte Schäden sind vom Versicherungsschutz ausgenommen.
- Bedeutung von Gesundheitsschädigungen: Versicherungsleistungen werden nur bei bleibenden Schäden, also dauerhafter Invalidität, erbracht. Die Beurteilung erfolgt durch medizinisches Personal, wobei Versicherer auch externe Gutachten einfordern können.
- Fokus auf körperliche Schäden: Die Versicherung deckt primär physische Verletzungen ab. Psychische Folgeschäden sind oft nur begrenzt oder gar nicht versichert.
Ein versicherter Unfall definiert sich somit als ein plötzliches, unfreiwilliges Ereignis, das durch äußere Einwirkungen körperliche Schäden verursacht. Langzeitbelastungen, emotionale Reaktionen oder selbstverschuldete Gesundheitsschäden fallen nicht unter diese Definition. Die genaue Abgrenzung, was als Unfall gilt, ist für den Versicherungsschutz entscheidend und erfordert eine sorgfältige Prüfung jedes Einzelfalls.
Was zahlt die private Unfallversicherung?
Die private Unfallversicherung bietet Schutz und finanzielle Absicherung bei Unfällen. Doch was zahlt eine Unfallversicherung konkret? Hier ein Überblick über die Kernleistungen:
Invaliditätsleistung
Ein zentrales Element der privaten Unfallversicherung ist die Invaliditätsleistung. Sie wird gezahlt, wenn nach einem Unfall dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigungen bestehen bleiben. Die Höhe dieser Leistung richtet sich nach dem Grad der Invalidität und der vereinbarten Versicherungssumme.
Unfallrente
Die Unfallrente ist eine wichtige Leistung, die bei dauerhafter Invalidität von mindestens 50% eine monatliche finanzielle Unterstützung bietet. Sie dient dazu, den Lebensstandard im Falle einer langfristigen Verdienstausfällen zu sichern.
Todesfallleistung
Im tragischen Fall des Todes durch einen Unfall zahlt die Unfallversicherung eine Todesfallleistung an die Hinterbliebenen. Diese Leistung soll die finanzielle Absicherung der Familie des Verstorbenen unterstützen.
Sofortleistungen bei Schwerverletzungen
Bestimmte schwere Verletzungen können zu sofortigen Zahlungen führen, um akute finanzielle Belastungen abzufedern.
Bergungs-, Such- und Rettungskosten
Diese Leistungen decken die Kosten für Rettungseinsätze nach einem Unfall ab, einschließlich der Kosten für Bergung, Suche und Rettung.
Kosmetische Operationen
Unter bestimmten Bedingungen werden die Kosten für kosmetische Operationen übernommen, die infolge eines Unfalls notwendig werden.
Krankenhaustage- und Genesungsgeld
Diese Leistungen werden für die Zeit eines Krankenhausaufenthalts bzw. der Genesungszeit nach einem Unfall gezahlt und dienen dazu, zusätzliche finanzielle Belastungen abzumildern.
Zusätzlich können je nach Versicherungsvertrag weitere Leistungen wie Rehamaßnahmen, Assistance-Leistungen und Haushaltshilfen enthalten sein. Da die Leistungen und Bedingungen je nach Versicherer und Tarif variieren können, ist es essenziell, den eigenen Versicherungsvertrag genau zu prüfen und sich gegebenenfalls beraten zu lassen, um den individuell passenden Schutz sicherzustellen.
Die gesetzliche Unfallversicherung
Die gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland bietet umfassenden Schutz für Arbeitnehmer, Kinder und jüngere Erwachsene in Bildungseinrichtungen während ihrer beruflichen oder akademischen Tätigkeiten sowie auf dem direkten Weg dorthin und zurück. Dieser Schutz erstreckt sich auch auf Berufskrankheiten.
Wichtig zu wissen ist, dass dieser Versicherungsschutz kostenfrei ist und durch Berufsgenossenschaften sowie Unfallkassen über deinen Arbeitgeber getragen wird, die gemeinsam das System der gesetzlichen Unfallversicherung bilden.
Einschränkungen des Schutzes
Der Schutz gilt nicht außerhalb der Arbeits- oder Lernzeiten, also beispielsweise während der Freizeit. Zudem wird eine Leistung nur erbracht, wenn die Erwerbstätigkeit durch ein versichertes Ereignis um mindestens 20% gemindert wird. Dies betrifft nicht nur den ausgeübten Beruf, sondern auch potenzielle andere Tätigkeiten.
Versicherungsschutz und Leistungen:
Die Hauptaufgabe der gesetzlichen Unfallversicherung besteht darin, die betroffene Person wieder in das Arbeitsleben zu reintegrieren, wobei sowohl Sach- als auch Geldleistungen erbracht werden. Zu den Sachleistungen zählen medizinische Behandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen, während die Geldleistungen unter anderem Verletztenrenten und Verletztengeld umfassen.
Selbstständige sowie Personen, die nicht erwerbstätig sind (wie Hausfrauen/-männer und Pensionäre), sind von diesem gesetzlichen Schutz ausgeschlossen, haben jedoch die Möglichkeit, sich freiwillig zu versichern. In vielen Fällen kann jedoch eine private Unfallversicherung einen umfassenderen und individuelleren Schutz bieten, was insbesondere außerhalb der beruflichen Tätigkeiten von Vorteil ist.
Gesetzliche Leistungen Unfallversicherung
Die Entschädigungszahlungen der gesetzlichen Unfallversicherung richten sich primär nach der Minderung der Erwerbsfähigkeit, die infolge eines Arbeits-, Wegeunfalls oder einer Berufskrankheit eintritt.
- Bestimmung der Entschädigungshöhe: Die Höhe der Entschädigung hängt von dem Grad der Erwerbsminderung ab. Bei einer vollständigen Erwerbsminderung wird eine Rente gezahlt, die bis zu zwei Drittel des letzten versicherten Jahresarbeitsverdienstes beträgt. Bei einer teilweisen Erwerbsminderung wird diese Rente entsprechend dem Grad der Minderung anteilig reduziert.
Leistungsbeispiele gesetzliche Unfallversicherung
- Erwachsene Arbeitnehmer: Angenommen, ein Arbeitnehmer mit einem versicherten Jahresgehalt von 30.000 € erleidet eine vollständige Erwerbsminderung. Die jährliche Rente beträgt dann 20.000 €, was monatlich etwa 1.666,67 € entspricht. Bei einer Erwerbsminderung von 20% würde die monatliche Rente auf etwa 333,33 € reduziert, was möglicherweise zusätzliche staatliche Unterstützungsleistungen erforderlich macht.
- Kinder, Schüler und Studenten: Für diese Gruppe setzt der Gesetzgeber einen fiktiven Jahresarbeitsverdienst an, um die Rentenhöhe bei voller oder teilweiser Erwerbsminderung zu berechnen. Beispielsweise würde ein Kind bis zum 6. Lebensjahr bei voller Erwerbsminderung etwa 460 € monatlich erhalten, basierend auf 25% des angesetzten Jahresarbeitsverdienstes. Bei einer teilweisen Erwerbsminderung erfolgt die Zahlung anteilig.
Diese Regelungen unterstreichen die soziale Schutzfunktion der gesetzlichen Unfallversicherung, indem sie finanzielle Unterstützung für Personen bietet, deren Arbeitsfähigkeit durch berufliche Risiken beeinträchtigt wurde. Jedoch ist die Höhe der Unterstützung direkt an den Grad der Erwerbsminderung gekoppelt, was die Bedeutung einer angemessenen Bewertung und ggf. einer zusätzlichen privaten Absicherung hervorhebt.
Unterschied gesetzliche und private Unfallversicherung
Die private Unfallversicherung bietet eine individuelle und freiwillige Möglichkeit, sich gegen die finanziellen Folgen von Unfällen abzusichern. Im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung, die nur berufsbezogenen Schutz bietet, erstreckt sich der Schutz der privaten Unfallversicherung global und zu jeder Tageszeit. Ein entscheidender Vorteil ist, dass die private Versicherung auch dann leistet, wenn der Unfall während der Arbeitszeit geschieht, und somit eine Ergänzung zur gesetzlichen Absicherung darstellt.
Fazit: Unterschied gesetzlicher und privater Unfallversicherung
Der Kernunterschied zwischen privater und gesetzlicher Unfallversicherung manifestiert sich deutlich in ihrer Abdeckung und der Bewertung von Unfallschäden. Die gesetzliche Unfallversicherung begrenzt ihren Schutz auf die Berufstätigkeit und misst den Schaden anhand des Grads der Erwerbsunfähigkeit.
Im Gegensatz dazu bietet die private Unfallversicherung einen umfassenden Schutz, der weltweit und zu jeder Zeit gilt. Ein entscheidender Vorteil der privaten Unfallversicherung ist die Gliedertaxe, die eine präzise Bewertung des Verlusts oder der Beeinträchtigung von Körperteilen und -funktionen ermöglicht. Dies erlaubt eine individuellere und oft gerechtere Entschädigung im Schadensfall, die über die Grenzen der gesetzlichen Unfallversicherung hinausgeht.
Private Unfallversicherung sinnvoll
Lohnt sich Unfallversicherung
Die private Unfallversicherung ist unabhängig von einer gesetzlichen Unfallversicherung und bietet einen freiwilligen Schutz, der weltweit und rund um die Uhr gilt. Der Versicherungsschutz wird individuell gestaltet, auf besondere Risiken kann eingegangen werden, und es besteht die Möglichkeit, eine Einmalzahlung zu vereinbaren, die auf einer individuell vereinbarten Invaliditätsgrundsumme basiert.
Das Fundament einer privaten Unfallversicherung liegt in einer Invaliditätsleistung, die nach einem Unfall an die versicherte Person ausgezahlt wird. Hierbei wird eine Gliedertaxe zugrunde gelegt, welche die Höhe der Invalidität festlegt. Wichtig zu wissen ist, dass die Gliedertaxen bei Versicherern nicht einheitlich geregelt sind.
So kann eine Bewegungseinschränkung eines Beines 80 % oder auch nur 30 % Invalidität verursachen. Andere Anbieter versichern beispielsweise auch die Stimme mit oder den Geschmackssinn. Es ist also wichtig, vor einem Abschluss auch eine Gliedertaxe im Blick zu haben und auf hohe prozentuale Leistungen zu achten mit umfassenden Leistungskriterien.
Im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung, die ihre Leistungen nach dem Grad der Erwerbsunfähigkeit richtet, orientiert sich die private Unfallversicherung an einer sogenannten Gliedertaxe. Diese Gliedertaxe legt für jedes Körperteil einen bestimmten Tarif fest, unabhängig vom Grad der Erwerbsunfähigkeit, wodurch die private Unfallversicherung eine umfassende Absicherung gegen Unfälle bietet, selbst wenn diese während der Arbeitszeit geschehen.
Gliedertaxe: Die Berechnungsgrundlage der privaten Unfallversicherung
Die Höhe der Entschädigung in der privaten Unfallversicherung richtet sich nach dem Grad der eingetretenen Invalidität und leistet einen Prozentsatz der vereinbarten Versicherungssumme, basierend auf dem Verlust oder der Beeinträchtigung von Körperteilen gemäß der Gliedertaxe.
Beispiele aus der Gliedertaxe (AUB Premium 2021) der Württembergische Unfallversicherung
Körperteil/Fähigkeit | Invaliditätsgrad (%) |
---|---|
Arm | 80 |
Arm bis oberhalb des Ellenbogengelenks | 75 |
Arm unterhalb des Ellenbogengelenks | 70 |
Hand | 70 |
Daumen | 25 |
Zeigefinger | 15 |
anderer Finger | 10 |
Bein über der Mitte des Oberschenkels | 80 |
Bein bis zur Mitte des Oberschenkels | 70 |
Bein bis unterhalb des Knies | 60 |
Bein bis zur Mitte des Unterschenkels | 55 |
Fuß | 50 |
große Zehe | 10 |
andere Zehe | 5 |
Auge | 70 |
Auge (bei bereits verlorenem anderen Auge) | 100 |
Gehör auf einem Ohr | 60 |
Gehör auf beiden Ohren | 100 |
Gehör (wenn ein Ohr bereits beeinträchtigt) | 80 |
Geruchssinn | 15 |
Geschmackssinn | 15 |
Stimme | 100 |
Niere | 20 |
beide Nieren | 100 |
Milz | 20 |
Bei Teilverlust oder teilweiser Funktionsbeeinträchtigung wird der entsprechende Teil des genannten Invaliditätsgrades angewendet. Zum Beispiel führt der vollständige Funktionsverlust eines Arms zu einem Invaliditätsgrad von 80 Prozent. Ist die Funktion um ein Zehntel beeinträchtigt, beträgt der Invaliditätsgrad 8 Prozent.
Das macht eine gute Unfallversicherung aus
Eine effektive Unfallversicherung bietet entscheidende finanzielle Unterstützung für Personen nach einem Unfall, um den Alltag trotz möglicher Einschränkungen bestmöglich zu bewältigen. Neben Invaliditätszahlungen für wesentliche Anschaffungen, wie behindertengerechte Autos oder Treppenlifte, beinhaltet sie auch Optionen für monatliche Zahlungen. Zu diesen Optionen zählen besonders die Unfallrente, die Unfallversicherung mit Krankenhaustagegeld und die Unfallversicherung mit Krankentagegeld, die dazu dienen, laufende Fixkosten zu decken und somit einen umfassenden Unfallschutz zu gewährleisten.
Private Unfallversicherung höhe Invaliditätsleistung
Die Höhe der Invaliditätsgrundsumme sollte sorgfältig gewählt werden, um eine angemessene Abdeckung sicherzustellen. Für Berufstätige empfiehlt sich eine Faustformel zur Ermittlung der Invaliditätsgrundsumme, die sich nach Alter und Einkommen richtet: Das sechsfache Bruttojahreseinkommen für 30-Jährige, das fünffache für 40-Jährige und das vierfache für 50-Jährige.
Darüber hinaus ist eine hohe Grundsumme mit einer Progression von 225% bis 350% ratsam, um im Falle schwerer Unfälle eine umfassende Absicherung zu gewährleisten. Auch die Integration einer Todesfallsumme in den Versicherungsschutz ist sinnvoll, da sie zusätzliche Sicherheit für die Hinterbliebenen bietet. Ersetzt aber keine Risikolebensversicherung.
Während eine Unfallrente als Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung oft als überflüssig angesehen wird, kann sie für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können, eine wertvolle Absicherung darstellen. Allerdings sollte beachtet werden, dass eine Unfallrente keinen gleichwertigen Ersatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung gewährleisten kann.
Die Kombination dieser Elemente – eine adäquate Invaliditätsgrundsumme basierend auf Alter und Einkommen, eine hohe Grundsumme mit progressiver Steigerung, eine sinnvolle Todesfallsumme und die optionale Unfallrente – zeichnet eine gute Unfallversicherung aus
Welche Leistungen bei Unfallversicherung sinnvoll
Die wichtigsten Leistungen in einer Unfallversicherung
Die entscheidenden Leistungen einer privaten Unfallversicherung für alle Altersstufen. Zu den wesentlichen Leistungen einer privaten Unfallversicherung zählen:
Invaliditätsleistung
Eine Geldleistung ist bereits ab einem Invaliditätsgrad von 1 % vorgesehen.
Progression
Die Progressionsregelung sieht vor, dass bei zunehmender Invalidität ein Vielfaches der vereinbarten Invaliditätsleistung ausgezahlt wird. Ein verbreiteter Fehler ist die Festlegung einer niedrigen Invaliditätsleistung kombiniert mit einer hohen Progression, unter der Annahme, dass bei schwerer Invalidität ein beträchtliches Vielfaches der Grundsumme ausgezahlt wird, was den Beitrag für die Unfallversicherung reduziert. Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass die Progression erst bei signifikanter Invalidität wirksam wird und höhere Invaliditätsleistungen ermöglicht. Stelle sicher, dass die Grundinvaliditätsleistung ausreichend hoch ist, um auch bei geringer Invalidität angemessene finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Rechenbeispiel:
- Invaliditätsleistung von 25.000 € mit 1000 % Progression ermöglicht bei 40%iger Invalidität eine Auszahlung von 10.000 €. Bei vollständiger Invalidität sind es 250.000 €.
- Invaliditätsleistung von 100.000 € mit 350 % Progression resultiert bei 40%iger Invalidität in 40.000 € und bei vollständiger Invalidität in 350.000 €.
Fazit: Eine niedrige Invaliditätsleistung mit hoher Progression begünstigt den Versicherer, da hohe Summen erst bei starker Invalidität gezahlt werden müssen. Es ist essentiell, schon bei geringer Invalidität ausreichend abgesichert zu sein.
Gliedertaxe
Die Bewertungsskalen für die Invalidität (Gliedertaxe) variieren zwischen den Versicherern. Es ist entscheidend, einen Anbieter zu wählen, dessen Gliedertaxe dich im Schadensfall angemessen einstuft. Unterschiede in der Bewertung, wie eine Bewegungseinschränkung der Hand, die zwischen 70% und 35% Invalidität schwanken kann, beeinflussen direkt die Höhe der Entschädigung.
Unfallversicherung mit Unfallrente
Eine vereinbarte Unfallrente sollte ab einer Invalidität von 50 % gezahlt werden, mit der Option, sich bei einer Invalidität von beispielsweise 70 % zu verdoppeln.
*Die Höhe der Unfallrente sollte so gewählt werden, dass sie es dir ermöglicht, im Falle einer mind. 50%igen Invalidität deinen bisherigen Lebensstandard weitestgehend aufrechtzuerhalten.
Unfallversicherung mit Todesfallleistung
Eine festgelegte Summe wird im Todesfall durch einen Unfall ausgezahlt; als Richtwert gelten mindestens 10.000 €.
Übergangsgeld
Während der Zeit bis zur Feststellung des Invaliditätsgrades, können Übergangsgelder vereinbart werden, um die Wartezeit finanziell zu überbrücken.
Unfallversicherung mit Krankenhaustagegeld
Diese Leistung unterstützt die Deckung von Krankenhauspauschalen und weiteren Kosten.
Unfallversicherung mit Krankentagegeld
Bei längerem Ausfall von Angestellten über sechs Wochen hinaus dient das Krankentagegeld dem Ausgleich von Verdienstausfällen.
Assistance-Leistungen
Unterstützungen, in Form von Geldleistungen, für alltägliche Aufgaben wie Einkäufe, Reinigung, Wäsche, Kochen und ähnliches werden bereitgestellt.
Wichtig zu wissen bei der Unfallversicherung
Bei der Wahl einer Unfallversicherung ist es essenziell zu verstehen, dass die Leistungen speziell auf Ereignisse ausgerichtet sind, die direkt durch Unfälle verursacht werden. Dies bedeutet, dass sowohl die Unfallrente als auch zusätzliche Absicherungen wie Krankenhaustagegeld und Krankentagegeld ausschließlich bei Unfallfolgen greifen, während gesundheitliche Beeinträchtigungen ohne Unfallursache nicht abgedeckt sind.
- Unfallrente: Die Unfallrente wird ausschließlich bei einer 50 %igen Invalidität infolge eines versicherten Unfalls gewährt. Krankheiten oder psychische Erkrankungen, die nicht durch Unfälle verursacht wurden, sind von dieser Leistung ausgeschlossen.
Für eine breitere Absicherung bietet sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung an. Diese tritt ein, wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen dich daran hindern, deinen Beruf zu mindestens 50 Prozent – unabhängig von einem Invaliditätsgrad – auszuüben. Im Gegensatz dazu basiert die Unfallrente auf einer festen Gliedertaxe für die Bewertung der Invalidität, die spezifisch bei Unfällen Anwendung findet. - Unfallversicherung mit Krankenhaustagegeld: Diese Leistung deckt Krankenhauspauschalen und weitere Kosten ab, jedoch nur, wenn der Krankenhausaufenthalt durch einen versicherten Unfall verursacht wurde.
Krankheiten oder psychische Erkrankungen sind hiervon ausgeschlossen. Für eine erweiterte Abdeckung empfiehlt sich eine spezielle Krankenzusatzversicherung, die Krankenhaustagegeld unabhängig von Unfällen versichert und ab dem ersten Tag des stationären Krankenhausaufenthaltes leistet. - Unfallversicherung mit Krankentagegeld: Das Krankentagegeld greift bei längerem Ausfall von Angestellten über sechs Wochen hinaus, allerdings ausschließlich bei Arbeitsunfähigkeit infolge eines versicherten Unfalls. Für den Schutz bei Erkrankungen oder psychischen Problemen, die keine Unfallfolgen sind, ist eine Krankentagegeldversicherung die geeignete Lösung.
Erweiterung des Unfallbegriffs in einer privaten Unfallversicherung
Die private Unfallversicherung bietet nicht nur grundlegenden Schutz bei Unfällen, sondern auch die Möglichkeit, den Versicherungsschutz durch diverse Leistungserweiterungen zu optimieren. Diese Erweiterungen sind oft in hochwertigen Tarifen bereits inkludiert und decken ein breites Spektrum an Szenarien ab, die über den traditionellen Unfallbegriff hinausgehen.
- Leistungserweiterungen die den erweiterten Unfallbegriff umfassen:
- Schäden durch Eigenbewegungen oder erhöhte Kraftanstrengung, wie Muskel- oder Sehnenrisse ohne Fremdeinwirkung – besonders relevant für Sportler.
- Bauch- und Unterleibsbrüche sowie spezifische Infektionen und Impfschäden.
- Erstickung, Erfrieren, Ertrinken
- Krankheiten übertragen durch Zeckenstiche, wie FSME und Lyme-Borreliose.
- Vergiftungen, Infektionen, inklusive Nahrungsmittelvergiftungen und Verätzungen.
- Einmalzahlungen bei Knochenbrüchen und Bänderrissen.
- Mitversicherung unfallbedingter Beeinträchtigungen von Körperteilen und Organen, die in der Gliedertaxe berücksichtigt werden, z. B. Geruchssinn oder Geschmackssinn.
- Unfälle infolge von Bewusstseinsstörungen, verursacht durch Schlaganfall, Herzinfarkt, ungewollte Einnahme von K.o.-Tropfen, alkoholbedingte Beeinträchtigungen bis zu definierten Promillegrenzen, Epilepsie oder Medikamenteneinnahme.
- Tauchspezifische Erkrankungen wie die Caissonkrankheit.
Kosmetische Operationen: Falls im Versicherungsvertrag eine entsprechende Summe für kosmetische Operationen festgelegt ist, werden Eingriffe erstattet, die das äußere Erscheinungsbild nach einem Unfall wiederherstellen sollen. Diese Operationen sind medizinisch nicht unbedingt erforderlich, tragen aber erheblich zur Verbesserung des Wohlbefindens des Versicherten bei.
Bergungskosten: Insbesondere bei schweren Unfällen oder in schwer zugänglichen Gebieten wie den Bergen oder im Ausland können erhebliche Bergungskosten anfallen. Viele Unfallversicherungen decken solche Kosten ab und sorgen dafür, dass der Versicherte ohne finanzielle Sorgen geborgen und in Sicherheit gebracht werden kann.
- Mitwirkungsanteil: Der Mitwirkungsanteil ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der definiert, inwieweit Vorerkrankungen bei der Leistungsberechnung berücksichtigt werden. Treffen Unfallfolgen mit bestehenden Krankheiten und Gebrechen zusammen gilt folgendes.
Ein idealer Mitwirkungsanteil sollte mindestens 50% betragen. Dies bedeutet, dass die Leistung nur dann angepasst wird, wenn die Vorerkrankung in einem signifikanten Maß zum Unfall beigetragen hat.
Beispiel: Nach einer kleineren Verletzung besteht ein Invaliditätsgrad
von 10 Prozent. Dabei hat eine Rheumaerkrankung zu
50 Prozent mitgewirkt. Der unfallbedingte Invaliditätsgrad beträgt daher 5 Prozent.
Die Versicherung nimmt keine Minderung vor, wenn der Mitwirkungsanteil weniger als 50 Prozent beträgt.
Achte also auf einen hohen Mitwirkungsanteil vor einem Vertragsabschluss!
Altersgerechte Tarifmerkmale in einer privaten Unfallversicherung
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für bestimmte Unfälle und gesundheitliche Beeinträchtigungen. Moderne Unfallversicherungstarife berücksichtigen diese Veränderungen und bieten speziell auf ältere Versicherte zugeschnittene Leistungen an. Zu den relevanten Leistungsmerkmalen, die in diesen Tarifen enthalten sein können, zählen:
- Kurzzeitpflegehilfe: Unterstützung bei der Organisation und Finanzierung von kurzzeitiger Pflege nach einem Unfall.
- Pflegegeld: Finanzielle Unterstützung im Falle einer unfallbedingten Pflegebedürftigkeit.
- Oberschenkelhalsbruch: Spezielle Leistungen bei dieser häufig bei Älteren auftretenden Verletzung.
Kindergerechte Versicherungsleistungen in einer privaten Unfallversicherung
Für Eltern, die eine umfassende Absicherung für ihre Kinder wünschen, bieten spezielle Kinderunfallversicherungen wichtige Leistungen, die auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind. Folgende Leistungsmerkmale sollten in einem solchen Versicherungsschutz enthalten sein:
- Chefarztbehandlung: Gewährleistung bestmöglicher medizinischer Versorgung bei unfallbedingten Krankenhausaufenthalten.
- Rooming-in: Erstattung der Kosten für das Übernachten eines Elternteils oder einer nahestehenden Person im Krankenhaus, um das Kind zu begleiten.
- Schulausfallgeld: Finanzielle Unterstützung für Privatunterricht, falls das Kind aufgrund eines Unfalls nicht am regulären Schulunterricht teilnehmen kann.
- Vergiftungen und Verätzungen: Abdeckung von Behandlungskosten bei spezifischen Unfallfolgen wie Nahrungsmittelvergiftungen oder Verätzungen der Speiseröhre.
Die häufigsten Fragen zur privaten Unfallversicherung
Lies mehr über die wichtigsten Fragen zur Absicherung
Ist eine Private Unfallversicherung für mich empfehlenswert?
Für alle, die über die gesetzliche Basisversicherung hinausgehenden Schutz suchen, bietet sich eine Private Unfallversicherung an.
Überlege Dir, welches finanzielle Risiko Du tragen kannst, sollte ein Unfall Dich unerwartet treffen. Die Private Unfallversicherung kommt ins Spiel, wenn Du folgende Fragen mit „Nein“ beantwortest:
- Kannst Du laufende Kosten wie Miete und Lebenshaltungskosten ohne Probleme weiterhin tragen?
- Sind finanzielle Rücklagen für Umbaumaßnahmen vorhanden, falls Dein Zuhause an neue Bedürfnisse angepasst werden muss, wie beispielsweise die Installation eines Treppenlifts?
- Hast Du Vorsorge für Assistance-Leistungen getroffen, wie z.B. für einen Mahlzeitenservice oder die tägliche Grundpflege, falls diese benötigt werden?
Insbesondere diese Gruppen sollten eine Private Unfallversicherung in Betracht ziehen:
- Selbstständige, Hausfrauen/Hausmänner, Rentner/Pensionäre: Diese Gruppen genießen keinen Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung.
- Aktive Sportler und Personen mit risikoreichen Hobbys: Da etwa 75% aller Unfälle in der Freizeit geschehen, bieten viele Versicherer speziellen Schutz für Risikoaktivitäten wie Wintersport oder Flugsport an.
- Kinder und junge Erwachsene: Diese Gruppe ist häufig außerhalb geschützter Bereiche wie Schule oder Kindergarten aktiv und neigt zu einem bewegungsreichen Lebensstil, was das Unfallrisiko erhöht.
Eine Private Unfallversicherung schließt somit eine wichtige Lücke im Schutznetz, insbesondere für diejenigen, die aktiv und risikobewusst leben möchten, sowie für Personengruppen ohne gesetzliche Absicherung.
Die Entscheidung für eine solche Versicherung sollte auf einer individuellen Risikoabwägung und den persönlichen Lebensumständen basieren und auch umfangreichere Alternativen wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung betrachtet werden.
Kann eine Unfallversicherung eine Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzen?
Die klare Antwort ist nein. Der wesentliche Unterschied zwischen einer Unfallversicherung und einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) liegt darin, dass die Unfallversicherung ausschließlich Leistungen bei Unfällen erbringt, während die BU-Versicherung üblicherweise bei Unfähigkeit zur Ausübung der zuletzt verrichteten Tätigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall greift.
Bei einer Berufsunfähigkeit wird eine vorher festgelegte Rente ausgezahlt. Der Grad der Invalidität bestimmt bei der Unfallversicherung über die Höhe der Leistung, basierend auf einer sogenannten Gliedertaxe.
Differenzierung zwischen Unfallrente und Berufsunfähigkeitsrente:
- Unfallrente: Wird bei einer Invalidität von mindestens 50%, verursacht durch einen Unfall, in Form einer monatlichen Rente gewährt.
- Berufsunfähigkeitsrente: Entsteht bei mindestens 50% Unfähigkeit, die letzte Berufstätigkeit auszuüben – unabhängig davon, ob durch Krankheit oder Unfall.
Ist die Unfallrente eine Option für Personen mit Vorerkrankungen?
Obwohl eine Unfallversicherung die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht ersetzen kann, stellt sie für Personen mit Vorerkrankungen, die möglicherweise keine BU-Versicherung abschließen können, eine wichtige Alternative dar.
Der Vorteil liegt darin, dass für den Abschluss einer Unfallversicherung in der Regel weniger Gesundheitsfragen beantwortet werden müssen. Wer in solch einer Situation ist, sollte den bestehenden Versicherungsschutz durch einen Experten prüfen lassen, um die Effektivität der investierten Beiträge sicherzustellen.
Eine wohlüberlegte Entscheidung unter Berücksichtigung persönlicher Umstände und Risikofaktoren ist essentiell, um den optimalen Schutz zu gewährleisten.
Wer trägt die Kosten für die Unfallversicherung?
Die Beiträge für die gesetzliche Unfallversicherung übernimmt dein Arbeitgeber vollständig. Im Gegensatz dazu sind die Kosten für eine private Unfallversicherung von dir selbst zu tragen.
Jedoch sind die Kosten für die Absicherung eienr privaten Unfallversicherung üblicherweise sehr günstig.
Werden Leistungen einer privaten Unfallversicherung mit anderen Versicherungsleistungen verrechnet?
Nein, die Auszahlung der Leistungen aus einer privaten Unfallversicherung, wie beispielsweise der Württembergischen Versicherung, erfolgt unabhängig von Ansprüchen, die du möglicherweise aus anderen Versicherungen hast.
Das bedeutet, dass du die vollen Leistungen deiner privaten Unfallversicherung erhältst, selbst wenn du zusätzlich Ansprüche aus der gesetzlichen Unfallversicherung, Krankenversicherung, Rentenversicherung oder von der Haftpflichtversicherung des Verursachers eines Unfalls hast.
Ist der Abschluss einer privaten Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr empfehlenswert?
Viele Versicherungsnehmer sind von der Idee einer Beitragsrückgewähr begeistert, da sie das Gefühl vermittelt, am Ende der Vertragslaufzeit Geld zurückzuerhalten. Allerdings zeigt eine genaue Betrachtung der Konditionen häufig, dass vor allem die Versicherungsgesellschaft profitiert, ohne dass eine echte Rendite für den Versicherten entsteht.
Unser Rat lautet daher, sich auf die Zahlung des reinen Risikobeitrags für die Unfallversicherung zu konzentrieren, da dies für den Versicherten finanziell vorteilhafter ist. Wenn es um die Rückgewinnung von Beiträgen geht, gibt es effektivere Optionen für die Altersvorsorge oder den Aufbau von Vermögen.
Solche Alternativen bieten in der Regel eine bessere Chance auf eine Rendite und sind zielgerichteter auf langfristige, persönliche finanzielle Ziele ausgerichtet.
Sind Gesundheitsfragen bei Abschluss einer privaten Unfallversicherung erforderlich?
Beim Abschluss einer privaten Unfallversicherung ist es üblich, dass Fragen zu schweren Erkrankungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen der letzten fünf Jahre gestellt werden.
Es ist äußerst wichtig, diese Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Eine ehrliche Angabe dient dem Schutz vor einer Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht. Falsche oder unvollständige Angaben können den Versicherungsschutz gefährden. Im Ernstfall kann dies dazu führen, dass die Versicherungsgesellschaft die Leistung verweigert oder vom Vertrag zurücktritt. Daher ist Transparenz im eigenen Interesse und sichert den erwarteten Versicherungsschutz.
Welche Laufzeit hat eine private Unfallversicherung?
Die Laufzeit einer privaten Unfallversicherung variiert und bietet unterschiedliche Kündigungsoptionen – von jährlich bis hin zu monatlich oder sogar täglich, abhängig von der Flexibilität, die Du Dir wünschst. In der Regel können Versicherungsverträge nach einem oder drei Jahren gekündigt werden, wobei einige Anbieter auch kürzere Kündigungsfristen anbieten.
Wird der Vertrag nicht aktiv gekündigt, verlängert er sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr. Möchtest Du kündigen, ist es wichtig, die Kündigungsfrist, die oft drei Monate zum Vertragsende beträgt, zu beachten.
Zusätzlicher Tipp: Möchtest Du Deine Unfallversicherung anpassen, beispielsweise durch Wechsel in einen neueren Tarif oder durch Anpassung der Leistungen, ist dies in der Regel jederzeit möglich, unabhängig von der Vertragslaufzeit.
Es empfiehlt sich, nicht nur auf die Vertragslaufzeit zu achten, sondern auch einen Versicherer mit starker Finanzkraft zu wählen, der stabile Beiträge gewährleisten kann. Bei einer Beitragserhöhung hast Du zudem immer das Recht auf eine Sonderkündigung.